Sicherheitslücken in Prozessoren: Meltdown und Spectre

Die Medien überbieten sich momentan mit Schreckensmeldungen der Sicherheitslücken in Prozessoren. Die mit Meltdown und Spectre benannten Angriffszenarien sind tatsächlich ernst zu nehmen und erfordern Behebung durch Korrekturen im Betriebssystem, im schlimmsten Fall sogar Austausch des Prozessors. Es ist davon auszugehen, dass alle aktuellen Prozessoren davon betroffen sind.

MeltdownSpectre

Die Logos der beiden Angriffszenarien. Bilder spectreattack.com

Was kann passieren, welche Risiken bestehen?

Normalerweise dürfen Programme auf einem Computer nicht auf den Arbeitsspeicher zugreifen, welcher von anderen Programmen verwendet wird.
Die Lücken ermöglichen jedoch genau dies: Ein Programm oder Prozess auf einem PC/Server/Laptop kann den Arbeitsspeicher auslesen und so auf Daten zugreifen, welche gerade von anderen Programmen auf dem gleichen Gerät bearbeitet werden.

Dies würde zum Beispiel einem Webbrowser erlauben, auf die Daten des gleichzeitig geöffneten Word Dokuments zuzugreifen oder ein Bildbearbeitungsprogramm könnte auf die Passwörter zugreifen, welche der Benutzer gerade im E-Banking eingegeben hat.
Dies setzt bei einem PC immer voraus, dass der potenzielle Angreifer zuerst Software auf den PC einschleusen kann und so diese Lücken ausnutzen kann. Am Einfachsten ist dies natürlich über den Webbrowser übers Internet möglich.

Besonders gravierend ist diese Lücke bei Cloud-Diensten, wo verschiedene Firmen und Benutzer auf der gleichen Hardware arbeiten. Da ist die komplette Trennung der Daten absolutes muss. Durch Ausnutzung dieser Lücken ist jedoch grundsätzlich jedem Benutzer eines solchen Cloud-Dienstes möglich, sämtliche bearbeiteten Daten jedes anderen Benutzers auszulesen

Was muss ich tun?

Nicht in Panik verfallen

Solange nur lokale Daten auf einem PC verarbeitet werden, haben diese Lücken kein Schadenspotenzial.

Trennen von Daten und Internet

Auch ohne diese Lücken ist Internetzugriff und öffnen von E-Mails eines der grössten Sicherheitsrisiken auf einem Büroarbeitsplatz. Eine komplette Trennung der Arbeitsumgebung und separaten Systemen für Internetzugriff bietet sehr guten Schutz. Dies ist auch ohne grossen Komfortverlust möglich. Zum Beispiel mit dem Einsatz von Internet Terminalservern.

Updates der Betriebssystem Hersteller einspielen

Keine schützenswerte Daten auf Clouddiensten ablegen

 

Weitere Informationen

Wired Artikel zum CPU Designfehler